Im letzten Beitrag haben Sie einiges Grundlegendes zu Aikido & Konfliktlösungen lesen können. Das Anstreben der Perfektion im körperlich-technischen Bereich dient also dem Erlernen einer Selbstverteidigungsmethode, der Selbsterfahrung und -erkenntnis und der Befreiung von einengenden Mustern gleichermaßen.

Wenn wir den Weggedanken (DO) des AIKIDO in seiner ganzen Metaphorik und Tiefe verstehen, können wir unsere Mitmenschen in jedem Kommunikationsprozess als Partner annehmen, der uns darin unterstützt, unsere eigene Mitte zu finden und in Einklang mit anderen und unserer Umgebung zu kommen.
Das tiefgreifende Re-framing (Neu-Bedeutung) besteht darin, dass jede Kommunikation nicht nur als ein Prozess des "Etwas Voneinander Bekommens und Wollens" verstanden wird, sondern auch als ein Prozess des "Etwas für und miteinander Seins“ bedeutet. Jede Kommunikation wird zu einer Gelegenheit der Selbsterfahrung, in der wir durch die Begegnung mit dem "Andersartigen“ die Grenzen unserer "Weltsicht“ erkennen, erfahren und bei Bedarf erweitern oder überwinden können.
Möglicherweise haben wir den Mitmenschen "dort draußen“ erst durch eigene "innere Gegner oder Verbündete" (Inflexibilität, Fokussierung, Angst, Abwehr) zum Angreifer "werden lassen". Wenn es uns also ‑ im Sinne einer fortwährenden Übung (DO) ‑ gelingt, mit Hilfe anderer uns selbst kennen zu lernen, unseren eigenen Reifungsprozess zu vervollkommnen und aus innerer Freiheit kommunizieren zu können, dann werden wir eine Art von Kommunikation entwickeln, die ein Gewinn für alle Beteiligten ist.
Grundlegende Elemente des Aikido
In diesem Sinne gelten für jedes Handeln im Modell des Aikido folgende Grundsätze
Der richtige Stand
Handeln aus der Mitte
Harmonische Distanz
Der richtige Abstand
Verlassen oder Verlängern der Wirkungslinien
Verlagern der Ebene
Verhältnismäßigkeit der Mittel
Der richtige Zeitpunkt
In meinen nächsten Blog-Beiträgen werden Sie mehr über die die einzelnen Grundsätze erfahren.
Ihr Martin Hensel